Elantris (Brandon Sanderson)
Elantris
ist das Erstlingswerk von Brandon Sanderson, einem in Amerika sehr
bekannten Autor aus dem Fantasygenre, der hier in Deutschland meines
Erachtens noch zu wenig Aufmerksamkeit genießt, wenn man ihn mit
Autoren wie Joanne K. Rowling, Christopher Paolini oder Suzanne
Collins vergleicht. Vielleicht liegt sein geringer Bekanntheitsgrad
hierzulande auch daran, dass Brandon Sanderson nicht in erster Linie
für Jugendliche/junge Erwachsene schreibt (Alcatraz einmal
ausgenommen), sondern dass seine Fantasywerke eher Erwachsene
ansprechen.
Das
Buch Elantris beschreibt eine Welt, in der einst eine von
götterähnlichen Wesen bewohnte Stadt namens Elantris existierte.
Diese verlor allerdings plötzlich ihre Magie, sodass die von der
sogenannten Shoad heimgesuchten Menschen sich nicht mehr in glänzende
Götter, sondern in schrumpelige Wesen verwandelten.
Der
Roman wird aus der Perspektive dreier Personen erzählt. Die erste
ist der junge Prinz Roaden, den gleich zu Beginn des Buches die Shoad
heimsucht, sodass er von seinem eigenen Vater hinter die Mauern des
heruntergekommenen Elantris gesperrt wird. Die zweite ist Sarane, die
Verlobte des Prinzen, die aus einem anderen Teil der Welt kommend den
Kontinent um Elantris betritt, um festzustellen, dass ihr Roaden
angeblich gestorben ist, ohne dass sie ihn jemals gesehen hat. Die
dritte Person ist Hrathen, ein Priester, der von seinem Herrn gesandt
wurde, um das um Elantris ansässige Volk zu seiner Religion zu
bekehren.
Jeder
dieser drei Protagonisten verfolgt dabei seine eigenen Ziele: Roaden
möchte das Geheimnis um Elantris lüften, Sarane das Volk beschützen
und Hrathen seine Religion durchsetzen.
Insgesamt
ist Elantris eine Mischung aus Fantasy und politischen sowie
religiösen Machtspielen.
Brandon
Sanderson schafft es wie immer, seine Leser zu fesseln, indem er
diese mit den Charakteren mitfühlen und dem Geheimnis um Elantris
hinterherfiebern lässt. Deswegen gibt es:
5
von 5 Seelensteinen
His dark Materials: Der goldene Kompass, Das magische Messer, Das Bernsteinteleskop (Philip Pullman)
Pullmans His Dark Materials besteht aus
drei Bänden: der goldene Kompass, das magische Messer und das
Bernsteinteleskop. Hauptprotagonisten sind das Mädchen Lyra und der
Junge Will, der jedoch erst im zweiten Band auf der Bildfläche
erscheint.
Lyra zieht im ersten Band los, um ihren
besten Freund Roger zu finden, der von einer dunklen Sekte
mitgenommen worden ist, die in ihrer Heimatstadt Oxford ihr
Unwesentreibt und Kinder entführt. Auf der Suche trifft sie dabei
verschiedene Wesen wie Hexen oder Eisbären.
Pullman vereint in den drei Büchern
verschiedene Aspekte, die er in seinen Fantasyroman einfließen
lässt. Zwei stechen ganz besonders heraus: Religion und Wissenschaft
(vor allem in Form von Physik).
Eine Idee sticht jedoch ganz besonders
hervor: Die Dämonen. Dämonen sind in Pullmans Werk nicht die uns
bekannten dunklen Geister, die Häuser tyrannisieren, sondern die
Seele eines Menschen, die ihn in Erscheinung eines Tieres begleitet.
Während die Dämonen der Kinder ihre Gestalt ändern können,
verlieren sie diese Fähigkeit mit dem Erwachsenwerden ihres
Menschen.
Pullmans Idee ist wirklich innovativ.
Obwohl sein Buch für Kinder geschrieben ist, kommen auch Erwachsene
auf ihre Kosten. Der Schreibstil ist sehr flüssig, doch Pullman
neigt manchmal zu ausschweifenden Beschreibungen, was einzelne
Stellen des Buches etwas langatmig macht. Zudem sind die Themen
Religion und Wissenschaft sehr komplex, sodass man nicht alles
versteht, wenn man es „nur so nebenbei“ ließt. Die Lektüre
Pullmans erfordert gewiss eine genaue Betrachtung, wenn man den Text
hinter dem Text lesen will, doch eben das macht die Bücher so
spannend. Durch die teilweise langen Beschreibungen jedoch:
4 von 5 Seelensteinen
Alcatraz (Brandon Sanderson)
Sanderson entführt uns wie oft in
Fantasyromanen in eine andere Welt. Der junge Alcatraz landet
plötzlich in einem Abenteuer, in dem er gegen eine Sekte dunkler
Bibliothekare kämpfen muss, die versucht, ihre Existenz vor dem Rest
der Welt zu verschleiern und die Gesellschaft zu manipulieren, indem
sie ihr Wissen vorenthält.
Alcatraz zeichnet dabei ein besonderes
Talent aus: Er kann Dinge zerbrechen. (Um das Talent zu verstehen,
muss man das Buch gelesen haben, aber eben viele von Sandersons
Figuren haben solche besonderen Talente.) Eben diese negativen
Eigenschaften, die in Sandersons Werk zu Talenten werden, sind es,
die den Roman so interessant machen.
Sandersons Hauptprotagonist Alcatraz
berichtet nicht nur aus der Ich-Perspektive, sondern er spricht den
Leser direkt an. Er spielt mit uns. Das tut er mit einem Wortwitz und
einem Sarkasmus, die einem nicht nur einmal ein Lächeln auf das
Gesicht zaubern. Man kann den Schreibstil dieses Buches gar nicht mit
Worten beschreiben, man muss ihn selbst erlebt haben, um seine
Einzigartigkeit nachvollziehen zu können.
Brandon Sandersons Werk erstreckt sich
über vier Bände. Einen Wermutstropfen dabei gibt es allerdings: Nur
die ersten beiden Bände sind in Deutschland erschienen. Band 3 und 4
gab es bis vor kurzer Zeit als Ebook, doch leider sind die beiden
momentan aus lizenzrechtlichen Gründen nicht mehr erhältlich.
Deswegen gibt es eigentlich einen Punkt Abzug, doch aus den vorher
genannten Gründen sind es immer noch:
5 von 5 Seelensteinen
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